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Leitlinien zum Thema ‚wissenschaftliches Arbeiten’

Leitlinien zum Thema ‚wissenschaftliches Arbeiten’

1. Literaturrecherche

Welche Art von Literatur wird verlangt?

  • ‚wissenschaftliche Quellen’; Fachliteratur, möglichst aktuell
  • Monographien, Reihen, Zeitschriften ... 
  • nicht auf deutschsprachige Literatur beschränken
  • nicht zu viele „Einführungswerke“

Wie komme ich an die Literatur?

  • Zeitschriftendatenbanken: Jade, Elektronische Zeitschriftenbibliothek
  • evtl. Kataloge anderer Unis (Fernleihe – bei Seminararbeiten wegen Zeitdruck frühzeitig anstoßen)
  • Internet-Suchmaschinen (z.B. Google Scholar o.ä.)(Keine Haftung für die Inhalte verlinkter Seiten!)
  • Bibliothek...; in den letzten (oft noch nicht elektronisch erfassten) Ausgaben der vorhandenen Zeitschriften blättern; evtl. auch in Registern der Zeitschriften (oft für 1 oder 2 Jahrgänge gemeinsam) nach Schlagworten suchen
  • Literaturverzeichnisse schon gefundener Bücher/Artikel

2. Struktureller Aufbau einer wissenschaftlichen Arbeit

Länge (Textteil):

Seminararbeit 10-15 Seiten,

Studien-/Projektarbeit 25-30 Seiten,

Bachelorarbeit nicht mehr als  40 Seiten,

  • Titelblatt
  • Inhaltsverzeichnis
  • gegebenenfalls Abbildungsverzeichnis
  • gegebenenfalls Tabellenverzeichnis
  • gegebenenfalls Abkürzungsverzeichnis (oder in Anhang)
  • Einleitung (z.B. Motivation der Aufgabenstellung, Darstellung der Aufgabe; Vorsicht: nicht zu lang)
  • Hauptteil (Problemstellung, Lösungsmethode, Anwendung, Validierung, Ergebnisse)
  • [Fußnoten: „Anmerkungen am Rande“, Verweise auf Verwandtes, das aber nicht explizit bearbeitet wird... – nur sehr sparsam verwenden!]
  • Zusammenfassung und Ausblick
  • Literaturverzeichnis
  • [Anhang]

3. Formale Gestaltung des Manuskriptes

Formale Gestaltung

  • Papierformat DIN A4, Hochformat; Seitenzahlen: normalerweise oben in der Mitte oder am äußeren Rand
  • Seitenränder: je 2 cm nach allen Richtungen
  • Schlüssige Nummerierung der Überschriften: „2.1“ kann es nur geben, wenn später ein „2.2“ folgt
  • Schrift: Haupttext: 12-Punkt-Schrift, z.B. Times New Roman; Fußnoten: 10- Punkt-Schrift; möglichst keine Schriftartenwechsel im Dokument
  • 1,5 Zeilenabstand und Absatzabstand; Blocksatz; Silbentrennung; längere Zitate: z.B. engeren Zeilenabstand (einfach), eingerückt
  • Fußnoten (sofern erforderlich): jeweils am Ende der Seite, fortlaufend nummeriert; Fußnotentrennstrich

Deckblatt

Das Deckblatt sollte folgende Informationen enthalten:

  • Universität
  • Fakultät
  • Art der Arbeit
  • Vollständiger Titel der Arbeit
  • Angaben zu Ihrer Person (Name, Matrikelnummer, Studiengang, Semester, Anschrift)
  • Angaben zum Prüfer (ggf. Zweitprüfer)
  • Datum der Abgabe

Einleitung 

Die Einleitung sollte einen Vorgeschmack auf den Inhalt der Arbeit geben, ohne darin zu viel vorwegzunehmen. Sie sollte bei Seminaren eine Dreiviertel-Seite bis Seite umfassen, bei BA-oder Diplomarbeiten etwas mehr.  Inhaltlich sollte hier folgendes vorzufinden sein:

  • die Bedeutung des Themas,
  • das Ziel der Arbeit und
  • der Aufbau der Arbeit.

Das Schreiben

Die Arbeit selbst sollte schlüssig strukturiert sein und die Argumentationskette der Arbeit erkennen lassen. Hierzu sollte die Anzahl der Kapitel begrenzt sein und bei Seminararbeiten nicht mehr als drei, in BA- und Diplomarbeiten nicht mehr als 4 Gliederungsebenen verwendet werden.

Die Kapitel sollten mit aussagekräftigen Überschriften versehen werden. Nichtssagende Titel wie "Grundlagen" sind daher zu meiden.

Ebenfalls zu meiden sind rhetorische Fragen oder der Gebrauch von Personalpronomen (diese lassen sich in unpersönliche Formulierungen umwandeln: „aus der Tabelle lässt sich ableiten“).

Weitere Hinweise: 

  • die Sprache der Wissenschaft ist eine „Metasprache“ – man sollte sich nicht den Stil desjenigen aneignen, den man zitiert;
  • kritische Auseinandersetzung; keine emotionalen Wertungen; kennzeichnen, wo eigene Gedanken beginnen (eigene Abbildung, in Anlehnung an (...);
  • verständlich, sachlich, prägnant, inhaltlich aussagefähig;
  • Trennung zwischen Darstellung (objektiv) und Kommentar (subjektiv);
  • keine Spekulationen – Hypothesen sind erlaubt, wenn sie als solche deklariert sind; keine unüberprüfbaren Behauptungen;
  • auf die innere Logik der Sätze achten; keine langen Schachtelsätze;
  • Die deutsche Rechtschreibung und Grammatik samt Zeichensetzung gehören zu den Grundvoraussetzungen.
  • Umgangssprache, Jargon, Slang, Übertreibungen und Füllwörter meiden. 

Zusammenfassung und Ausblick

Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse, die in der Arbeit vorgestellt wurden. Sie nimmt dabei Bezug auf eingangs genannte Zielsetzung. Zugleich greift sie offene Fragen auf und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung bzw. den weiteren Forschungsbedarf.

4.    Zitate, Anmerkungen, Literaturverzeichnis

Bibliographische Angaben im Literaturverzeichnis und im Hautptext

  • Was liste ich auf? – Alles, was ich zitiert oder übernommen habe.
  • Wie liste ich es auf? - Vollbeleg! Im Literaturverzeichnis müssen alle Angaben komplett sein.

Zu jedem Aufsatz gehört ein Literaturverzeichnis, in dem alle zitierten sowie ggf. weitere Quellen enthalten sind. Das Literaturverzeichnis steht am Ende eines Beitrages und wird nicht in die nummerische Gliederung einbezogen.

Hierbei ist grundsätzlich Fachliteratur mit einem signifikanten Anteil englischsprachiger Literatur zu verwenden!

Alle fremden Angaben und Aussagen müssen durch einen Literatur- oder Quellenhinweis gekennzeichnet werden! Und zwar unabhängig davon, ob diese wörtlich oder inhaltlich übernommen wurden!

Achtung:
- Ausführliche Informationen zu  Zitierregeln finden sich in DIN 1505, Teil 2
-Nicht korrekte Zitierungen  stellen einen Verstoß gegen das Urheberrechtsgesetz (UrhG) dar und können zum  Nicht-Bestehen der Arbeit führen!  

Literatur- oder Quellenhinweise sind eindeutig mit Angabe der Quelle (Autor, Jahr, Seitenzahl) zu kennzeichnen.

Beispiel:

Die patientenbezogene Dokumentation kann in Abhängigkeit von Anwendungsgebiet unterschiedliche Ziel verfolgen und Anforderungen mit sich bringen. (Zaiß et al.2002, S. 47)

Wörtliche Zitate müssen mit Anführungszeichen gekennzeichnet werden.

Beispiel:

"Die medizinische Dokumentation ist „sowohl in der Krankenversorgung als auch in der medizinischen Wissenschaft notwendig, da jede wissenschaftliche Erkenntnis – empirisch oder theoretisch – dokumentiert und nachvollziehbar hergeleitet werden muss.“ (Zaiß et al. 2002, 47).

Im Literaturverzeichnis sind alle verwendeten Quellen aufzulisten, so dass der Leser in die
Lage versetzt wird, die Literaturstellen zu finden:
Autor(en), (Erscheinungsjahr), Buchtitel bzw. Aufsatztitel, ggf. Auflagennummer, ggf.
Zeitschriftentitel, ggf. Herausgeber, Verlag, Erscheinungsort, genutzte Seiten

Die bibliografischen Angaben werden nach folgendem Schema erfasst (Angaben in geschweiften Klammern können wegfallen; bei ausländischen Titeln werden Angaben wie "Hrsg." oder "S." in der deutschen Form verwendet):

Autor(en):

Zuname1 Komma Vorname {Semikolon Zuname2 Komma Vorname} Doppelpunkt. Bei mehr als zwei Autoren wird im Regelfall der Zusatz "et al." verwendet. Die Vornamen sollen - soweit bekannt - ausgeschrieben werden. Autorennamen werden in kursiver Schrift gesetzt.

Herausgeber:

Wie Autoren, nur mit dem Zusatz "(Hrsg.)" vor dem Doppelpunkt. Hrsg.-Namen werden in kursiver Schrift gesetzt.

Überschrift:

Ungekürzte Überschrift der Quelle, einschließlich Untertitel, durch einen Punkt abgeschlossen.

Bei Büchern:

{"2. Aufl." Komma} {Verlag Komma} Ort{e} kein Komma Jahreszahl Punkt. In der Regel genügt der wichtigste Verlagsort.

Bei Aufsätzen in Sammelwerken:

"In" Doppelpunkt {Name des Herausgebers "(Hrsg.)" Doppelpunkt} Titel des Sammelwerks Punkt {Verlag Komma} Ort{e} kein Komma Jahreszahl Komma "S." Seitenzahlen-von-bis Punkt.

Bei Zeitschriftenaufsätzen:

"In" Doppelpunkt Name der Zeitschrift Jahrgang Klammer-auf Jahreszahl Klammer-zu Heftnummer Komma "S." Seitenzahlen-von-bis Punkt.

Literaturverzeichnis - Beispiele:

Ansoff, H. Igor: The New Corporate Strategy. Wiley, New York 1988.

Ansoff, H. Igor: Mutmaßungen über die die Zukunft des strategischen Managements. In: Henzler, H. (Hrsg.): Handbuch Strategische Führung. Gabler, Wiesbaden 1988, S. 829-833.

Ferstl, Otto K.; Sinz, Elmar J.: Ein Vorgehensmodell zur Objektmodellierung betrieblicher Informationssysteme im Semantischen Objektmodell (SOM). In: WIRTSCHAFTSINFORMATIK 33 (1991) 6, S. 477-491.

Grochla, Erwin: Betriebliche Planung und Informationssysteme. Rowohlt, Reinbek 1975.

Nutt, Gary J.: An experimental distributed modeling system. In: ACM Transactions on Office Information Systems 1 (1983) 2, S. 117-142.

Zaiß, Albrecht; et al.: Medizinische Dokumentation, Terminologie und Linguistik; In: Lehmann T, Meyer zu Bexten E (Hrsg.): Handbuch der Medizinischen Informatik. Hanser, München 2002, S.45-102.

Zitieren von Online-Quellen

Internet-Quellen sind ebenfalls anzugeben, die Jahresangabe bezieht sich jedoch auf das Jahr des Abrufes der Quelle im WWW. Die bibliografischen Angaben im Literaturverzeichnis sollen folgende Angaben enthalten {Angaben in geschweiften Klammern sind optional}:

Autoren, Herausgeber und Überschrift

(wie bei herkömmlichen Quellen, siehe oben)

URL

Vollständige WWW-Adresse incl. Angabe des Übertragungsprotokolls (meist "http://") in Kleinbuchstaben (sofern Großschreibung für den Abruf nicht zwingend erforderlich ist), ohne einleitendes "URL:", "In:" oder "Adresse:" o.ä., abgeschlossen durch ein Komma.

{Erscheinungsdatum}

Falls bekannt, kann das Erscheinungsdatum im Format TT.MM.JJJJ angegeben werden, abgeschlossen durch ein Komma.

Abrufdatum

"Abruf am " Datum des Abrufs der WWW-Seite(n) im Format TT.MM.JJJJ, abgeschlossen durch einen Punkt.

{Besondere Hinweise}

Falls erforderlich oder bekannt, sollen dem Leser besondere Hinweise zum Abruf gegeben werden (in Klammern gesetzt), z.B. "(nur für geschlossene Benutzergruppe zugänglich)",  "(Abruf kostenpflichtig)" o.ä.

URLs werden nicht in Silbentrennung und Blocksatz einbezogen. Insbesondere sollen keine Trennstriche verwendet werden, sofern diese nicht Bestandteil der Adresse sind. Falls erforderlich, kann ein Zeilenumbruch (ohne Trennstrich) hinter den Adressbestandteilen Punkt, Binde- oder Schrägstrich erfolgen.

Beispiele für Online-Quellen im Literaturverzeichnis: 
 

Strassmann, Paul A.: The Value Of Computers, Information and Knowledge. http://www.strassmann.com/pubs/cik/cik-value.shtml, 1996-01-30, Abruf am 1998-04-20.

North, Douglass C.: Institutions,Organizations and Market Competitions. ftp://wueconb.wustl.edu/econ-wp/eh/papers/9612/9612005.pdf, Abruf am 1998-04-20.

Anmerkungen und Fußnoten

Anmerkungen und Fußnoten sollen vermieden werden. Wenn die Nutzung unumgänglich ist (z.B. Hinweise auf Fehler in der Originalquelle), werden die Anmerkungen mit hochgestellten Ziffern durchnummeriert und am Ende der Seite abgedruckt.

Beispiele für "zulässige" Anmerkungen:
1 Microsoft Windows NT ist ein eingetragenes Warenzeichen der Microsoft Corporation.
2 Die hier verkleinert wiedergegebene und somit im Detail schwer lesbare Abbildung des Modells ist im WWW als Vektorgrafik abrufbar [Nobo98].

Weitere Hinweise

E-Mail-Adressen steht gemäß der Duden-Schreibweise ein "E-Mail: " voran. Mehrere Mailadressen auf einem Host können durch geschweifte Klammern und gerade Striche gruppiert werden. Beispiel:
Nicht mueller@mailhost.somewhere.de, meier@mailhost.somewhere.de, schulze@mailhost.somewhere.de , sondern
{mueller|meier|schulze}@mailhost.somewhere.de .

URL (WWW- oder FTP-Adressen) , die im Fließtext oder in Tabellen erscheinen, werden hinsichtlich der Schreibweise und Formatierung ebenso behandelt wie URL im Literaturverzeichnis ( siehe dort ), insbesondere ist das verwendete Protokoll (meist http://) stets anzugeben.

AbbildungsUNTERschriften und TabellenUNTERschriften haben stets folgende Form: "Abb." bzw. "Tabelle", laufende Nummer und kurze Beschreibung sowie ggf. den Quellenhinweis. "Abb." oder "Tabelle" sowie die lfd. Nr. stehen dabei fett, die Beschreibung jedoch nicht. Es wird ein Doppelpunkt verwendet. Beispiel:

x
x -------- x
x --x-- x
x -x
 
Abb. 1: Zielsystem zur Steigerung der Termintreue (Müller 2007, S. 45)

Auf sämtliche Abbildungen und Tabellen muss im Text Bezug genommen werden. Bilder sollten eine Mindestauflösung von 150 dpi haben und selbst erstellt sein. Formeln sind mit dem Formeleditor zu erzeugen.

Literatur zum Thema ‚Wissenschaftliches Arbeiten’

Corsten, Hans/ Deppe, Joachim: Arbeitstechniken für Wirtschaftswissenschaftler. München: Oldenbourg 1996.

Bänsch, Axel: Wissenschaftliches Arbeiten. Seminar- und Diplomarbeiten. 7., verbesserte Auflage. München: Oldenbourg 1999.

Barthel, Jens: Wissenschaftliche Arbeiten schreiben in den Wirtschaftswissenschaften. Berlin: Berlin Verl. Arno Spitz 1997.

Becker, Fred G.: Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten. Wegweiser zur Anfertigung von Haus- und Diplomarbeiten. Bergisch Gladbach/Köln: Eul 1990.

Rückriem, Georg/ Stary, Joachim/ Franck, Norbert: Die Technik wissenschaftlichen Arbeitens. Eine praktische Anleitung. 10., überarbeitete Auflage. Paderborn/ München/ Wien/ Zürich: Schöningh 1997.

Sesink, Werner: Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten ohne und mit PC. 4., unwesentlich veränderte Auflage. München/Wien: Oldenbourg 1999.

Theissen, Manuel René: Wissenschaftliches Arbeiten. Technik – Methodik – Form. 8., aktualisierte und erweiterte Auflage. München: Vahlen 1997.

 
 
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