Behavior Operations Management
Innerhalb des Technologiemanagements verbindet der Bereich Wertschöpfungsmanagement die Planung betrieblicher Prozesse mit Aufgaben des Controllings und den Fragen des Behavior Operations Management. Diese Sichtweise ist damit ausdrücklich durch eine integrierte Betrachtung von Sach- und Dienstleistungsproduktionen geprägt. Ziel ist es, eine Fusion von Aspekten der Prozessgestaltung mit verhaltensorientierten, empirischen Fragestellungen und quantitativen Methoden der stochastischen Optimierung zu bewerkstelligen.
Im Bereich des Wertschöpfungsmanagements versuchen wir deshalb, verhaltensorientierte Aspekte in der Planung von Produktions- und Logistikprozessen zu berücksichtigen. So stellen sich z.B. aus den Visualisierungsbemühungen des Lean Management heraus Fragen, welche Informationen in welcher Aufbereitung in Produktionsprozessen mit Hilfe von Dash Boards bzw. Shop Floor Information Boards bekannt gegeben werden sollen. An dieser Stelle fließen Probleme der wahrgenommenen Komplexität, der Motivation und des Information Overload in die Forschung ein. In Bearbeitung sind deshalb experimentelle Forschungen zu Signaling-Effekten und Motivation bei unterschiedlich komplexen Aufgabenstellungen. Gesucht werden auch weitere Moderatoren, die geeignet sind, das mentale Bild eines Entscheidungsträgers oder einer ausführen Kraft von Ihren Arbeitsinhalten und Vorgehensweisen zu prägen. Diese Arbeit wird ergänzt um Forschungen zur Aggregation und Zielorientierung von Feedback. Auch diese bestimmen das Verständnis des Feedback und die Korrektur des eigenen mentalen Modells. Erweitert man den Bogen von der individuellen Betrachtung auf die Analyse von sozialen Strukturen, beschäftigen uns ferner Fragen des Wissenstransfers in der Produktion, die wir anhand von Real-Effort-Aktivitäten untersuchen.
Neben diesen deutlich verhaltensorientierten Fragestellungen treten jedoch auch Probleme auf, die sich mit ihrer Quantifizierung und Planung beschäftigen. In diesem Zusammenhang werden international bereits seit längerer Zeit Lernkurven, und seit deutlich jüngerer Zeit Vergessenskurven diskutiert. Uns stellt sich die Frage, wie diese von Produktivitätsbetrachtungen auf Qualitätsbetrachtungen erweitert werden können. Zudem diskutieren wir Methoden zur Erfassung von Ermüdung und Konzentrationsmängeln.