Erfahrungsberichte: Univerzita Komenského in Bratislava
|
Mitte des Jahres 2006 entschloss ich mich, meinem Studium eine persönliche "Note" zu geben. Herr Prof. Franke-Viebach brachte mich auf den Gedanken als "Pionier" unseres Fachbereichs nach Bratislava zu gehen. Bis zu diesem Zeitpunkt beschränkte sich mein Wissen über Slowakei darauf, dass sie seit der Teilung der Tschechoslowakei im Jahr 1993 eigenstän dig ist, und dass Bratislava geographisch sehr nahe an Österreich liegt.
So stieg ich in Koblenz in den Zug nach Wien, von wo aus es zum Hauptbahnhof in Bratislava ging, welcher mir einen gewissen Kulturschock versetzte, weil er sehr ausladend wirkte. Dort traf ich auf "geschäftstüchtige" Taxifahrer, die sofort ihre Dienste anboten und für eine sehr flexible Preisgestaltung gegenüber Ausländern bekannt sind. Diese nahm ich nicht in Anspruch und stieg bewaffnet mit einem Stadtplan in die Straßenbahn, die direkt zu dem Studentenwohnheim fuhr."
![]() |
Name: Zeitraum des Auslandsaufenthalts: Ort: |
Nolff Sterczyk Wintersemester 2006/07 und Sommersemester 2007 |
Erfahrungsbericht:
Universität und Studium
Die Betreuung der ausländischen Studenten an der Management-Fakultät (ca. 2000 Studenten) ließ keine Wünsche offen. Die Professoren waren jederzeit ohne Terminabsprache erreichbar und die Auslandskoordinatorin war bemüht, aufkommende Probleme sofort zu lösen. Desweiteren organisierte das ISN (International Student Network) einige Veranstaltungen, die die ausländischen mit den slowakischen Studenten zusammenbrachten. Die Vorlesungen fanden in Englisch oder in Deutsch statt. Darüber hinaus nahm ich neben dem universitären auch an einem privaten Sprachkurs teil.
Wohnen und Organisation
In dem Wohnheim begann das Abenteuer erst richtig. An der Eingangspforte wurden alle Personalien aufgenommen und ein Ausweis ausgestellt, den ich beim jewiligen Betreten vorzuzeigen hatte. Das Wohnheim erinnerte mich sehr an meine Wehrdienstzeit, in der es überwiegend Pflichten und keine Rechte gab. Nächtliche Kontrollen auf den Fluren waren keine Seltenheit.
Die Austauschstudenten bezogen eine eigene Etage im Wohnheim. Diese Tatsache war weniger sinnvoll, weil es den Kontakt zu einheimischen Studenten nicht erleichterte. Die Zimmer standen mit einer 2er und 3er Belegung innerhalb einer Wohngemeinschaft zur Verfügung. Die WG beinhaltete ein Bad, Toilette und eine Kochecke. Der Zustand war als "sehr spartanisch" zu bezeichnen. Mich tröstete der Umstand, dass die Einrichtungen anderer Wohnheime noch schlechter waren und das jedes Zimmer über Internetanschluss verfügte.
Land und Stadt
Bratislava ist mit ca. 450.000 Einwohnern die mit Abstand größte Stadt der Slowakei und stellt den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Mittelpunkt des Landes dar. Sie liegt im Dreiländereck Slowakei-Österreich-Ungarn.