Kompetenzorientiertes Prüfen in der Schule
Kurz gesagt, geht es darum, Aufgaben, Fälle oder Problemstellungen in Prüfungen in einer Weise so zu gestalten, dass deren Beantwortung oder Bearbeitung durch die Schülerinnen und Schüler die Anwendung der im Unterricht erlernten Kompetenzen erfordert. Es geht also um mehr als nur um das Abfragen von Wissen oder Darstellen von Konzepten und Prozessen.
Gute Aufgaben und domänenspezifische Zugänge gewinnen an Bedeutung. So zeichnet sich volkswirtschaftliches Denken u.a. durch das Denken in Modellen (z.B. Marktmodelle), in Regelsystemen (z.B. Wettbewerbssysteme) oder in Kreisläufen (z.B. Wirtschaftskreislauf) aus.
Betriebswirtschaftliches Denken stellt bspw. das buchhalterische Denken, das Denken in Kosten-Nutzen-Relationen, die strategische Planung oder die Entscheidungsfähigkeit ins Zentrum verschiedener Lernfelder.
Viele Fachprüfungsordnungen sehen für einzelne Berufsfelder Anwenden-Können, Analysieren, Beurteilen, Gestalten und als Kompetenzen vor. Auch im Wirtschaftsgymnasium sind diese zu finden. Für den Unterricht und den Aufbau der angestrebten Kompetenzen werden Methoden wie Planspiele, Simulationen, Experimente vorgeschlagen.
Im Rahmen des Projektes geht die Digitale Wirtschaftsbildung der Frage nach, inwieweit sich die eingesetzten Vermittlungsmethoden nicht auch als Instrument im Rahmen einer digitalen Leistungsbeurteilung einsetzen lassen.
Die Digitale Wirtschaftsbildung der Universität Siegen kann hierfür auf vielfältige Erfahrungen aus der Konzeption, inhaltlichen Erarbeitung und IT-Umsetzung interaktiver Schulbücher zum Aufbau ökonomischer Kompetenzen auf der Basis von Kerncurricula zurückgreifen. Dass Lehren, Lernen und Prüfen verzahnt miteinander gedacht und umgesetzt werden müssen, welche Chancen für kompetenzorientiertes Prüfen in der Schule bestehen, zeigen erste Workshops mit Lehrerinnen und Lehrer sowie erste Studien zum Thema.
Umgesetzt wird die Prüfung auf der neu entwickelten Plattform ECON-EAssessment der Digitalen Wirtschaftsbildung.