Aufbau des Masters
Der Studiengang Plurale Ökonomik: Transformation und Nachhaltigkeit richtet sich an Studierende, die die Vielfalt ökonomischer Theorien kennenlernen und kritisch reflektieren möchten. Wir diskutieren und untersuchen wirtschaftliche Phänomene mit einer Vielzahl unterschiedlicher Ansätze und zeichnen uns durch den Diskurs alternativer Theorien aus.
Abschluss | Regelstudienzeit | Beginn im... | Unterrichtssprache | LPs | Schwerpunkte | Wo? |
---|---|---|---|---|---|---|
Master of Arts | 4 Semester | Wintersemester | Deutsch, vereinzelt Kurse auf Englisch | 120 | Management und Mitweltgestaltung, Politische Ökonomie | Präsenzstudiengang am Campus Unteres Schloss |
Aufbauend auf gemeinsamen Basismodulen, wie "Wissenschaftstheorie" oder "Einführung in die Plurale Ökonomik" kannst Du durch eine Vielzahl an Wahlpflichtmodulen, wie "Ökonomie- und Wirtschaftspublizistik" oder "Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte" Deine persönlichen Interessen vertiefen. Unser Masterstudiengang bietet zwei Schwerpunkte: „Management und Mitweltgestaltung“ (betriebswirtschaftlicher Schwerpunkt) und „Politische Ökonomie“ (volkswirtschaftlicher Schwerpunkt). Neben den regulären Wahlpflichtmodulen können auch die Pflichtkurse des jeweils anderen Schwerpunktes als Wahlmodul belegt werden. Eine freiwillige Belegung beider Schwerpunkte ist möglich.
Gemeinsame Pflichtmodule
⬇ Plurale Ökonomik
Das Modul besteht aus drei Veranstaltungen.
Einführung in die Plurale Ökonomik (Dr. Steffen Lange)
Die Vorlesung führt in die Paradigmen pluraler ökonomischer Theorien ein und diskutiert deren Sichtweisen auf zentrale wirtschaftliche Themen wie Wirtschaftswachstum, Umwelt, Arbeitslosigkeit, Staatsausgaben, Geld- und Finanzmärkte, Angebot und Nachfrage, Profite, etc.
Alternatives Wirtschaften und Nachhaltigkeit (Prof. Dr. Niko Paech)
In dieser Vorlesung werden die Geschichte und Grundlagen des Nachhaltigkeitsdiskurses behandelt. Daran anknüpfend werden konkrete Konzepte des Nachhaltigkeits- und Innovationsmanagements auf betrieblicher Ebene diskutiert. Ebenfalls eingegangen wird auf Rebound- und Risiko-Effekte, die es durch ein geeignetes Transformationsdesign zu überwinden gilt.
Mentoring (Doris Cornils)
Die eigenen Charakterstärken und Werte zu kennen, bildet das Fundament für einen resilienten Umgang mit Krisen - in Studium, Beruf und persönlichem Alltag. Unter der Anleitung eines erfahrenen Coach setzen sich die Studierenden mit den Themen Aufstiegskompetenz, Mikropolitik, Networking, Charakterstärken und Positiver Psychologie auseinander.
⬇ Wissenschaftstheorie
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Wissenschaftstheoretische Grundlagen (Jun.-Prof.in. Dr. Svenja Flechtner)
Die Vorlesung vermittelt grundlegende Konzepte der Wissenschaftstheorie und Reflexionskompetenz hinsichtlich der paradigmatischen Annahmen unterschiedlicher ökonomischer Denktraditionen. Diskussionen rund um wirtschaftswissenschaftliche Forschungsideale, das Verhältnis von Wirtschaftswissenschaft, Gesellschaft und Umwelt sowie um Plurale Ökonomik werden so auf solide Füße gestellt.
Methoden der empirischen Sozialforschung (PD Dr. Christian Franke)
Im Methodenseminar werden die Kenntnisse qualitativer und quantitativer Methoden vertieft und in praktischen Übungen angewendet. Dabei werden die Erkenntnisgrenzen und Erkenntnispotentiale dieser Methoden herausgearbeitet.
⬇ Meisterklasse
Die Meisterklasse bietet, geleitet von einer renommierten Persönlichkeit aus Wissenschaft und Praxis, die Möglichkeit, das Werk des/der „Meisters/Meisterin“ zu lesen, zu diskutieren und weiterzuentwickeln. In der Vergangenheit waren Meister/innen u.a.: Prof. Sigrid Stagl, Prof. Bruno Frey oder Prof. Steven Ziliak.
⬇ Forschungsarbeit und Praktikum
Praktikum
Es kann ein Praktikum durchgeführt werden. Dieses kann in verschiedenen Bereichen wie Unternehmen, Non-Profit-Sektor, Gewerkschaften, Politik, Medien, etc. durchgeführt werden.
Forschungsprojekt
Alternativ zum Praktikum kann ein aktuelles Forschungsthema in Kooperation mit einem Lehrenden aus der Pluralen Ökonomik bearbeitet werden.
⬇ Masterarbeit
Die Masterarbeit ist eine Prüfungsarbeit, die die wissenschaftliche Ausbildung abschließt.
Pflichtmodule Schwerpunkt: "Politische Ökonomie"
⬇ Kontextuale Ökonomik
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Kultur-Institutionen-Entwicklung-Wirtschaft (Prof. Dr. Nils Goldschmidt, Dr. Mark McAdam)
Der Kurs beschäftigt sich mit der Rolle von Institutionen in wirtschaftlicher Entwicklung: Beispiele sind der Zusammenbruch des real-existierenden Sozialismus und damit verbundene Transformationsprozesse der Umgestaltung von Plan- in Marktwirtschaften, digitalisierungsbedingte Veränderungen von Arbeitsmärkten und die Herausforderung der ökologischen Krisen. Sie alle weisen auf die Notwendigkeit hin, gesellschaftliche Regelsysteme – d. h. Institutionen – in der Analyse zu berücksichtigen.
Ökonomie und Recht (Prof. Dr. Gerd Morgenthaler)
Das Seminar untersucht das Verhältnis zwischen Wirtschaft und Recht, wobei rechtliche Rahmenbedingungen ein wesentlicher Kontext für wirtschaftliche Prozesse sind. Wirtschaftliche und rechtliche Analysen werden auf konkrete Beispiele wie Postwachstumsökonomie, digitale Transformation oder ökonomische Ungleichheiten angewendet.
⬇ Wirtschaftspolitik
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Internationale Politische Ökonomie (Jun.-Prof.in. Dr. Svenja Flechtner, Dr. Mark McAdam)
Die Vorlesung blickt mit unterschiedlichen theoretischen Ansätzen auf Fragen der nternationalen Ökonomie, inklusive wirtschaftspolitischer Fragen. Themen reichen von Wohlfahrtsgewinnen durch Handel und Arbeitsteilung bis zu globalen Herausforderungen wie Migration, Ungleichheit und Umweltfragen.
Finanzwirtschaft und Staat (Dr. Steffen Lange)
In diesem Seminar werden finanzwirtschaftliche und staatsfunktionale Herausforderungen untersucht. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Finanzierung aktueller Herausforderungen wie Klimaschutz, digitale Transformation, Sozialpolitik und Infrastruktur.
⬇ Plurale Makroökonomik
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Spezielle Aspekte der Pluralen Makroökonomik (Dr. Steffen Lange)
In diesem Modul wird der Zusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Umweltverbrauch analysiert. Darauf aufbauend werden verschiedene Konzepte (Grünes Wachstum, Postwachstum, Degrowth, Kreislaufwirtschaft, Klimaneutralität) gegeneinander gestellt und debattiert.
Forschungsprojekt (Dr. Steffen Lange)
Anlehnend an die Themen aus “Spezielle Aspekte der Pluralen Makroökonomik” wird ein selbständiges Forschungsprojekt zu einer bestimmten makroökonomischen Fragestellung durchgeführt.
⬇ Ökonomisches Denken
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Kritischer Diskurs Mikro- und Makroökonomik (Dr. Steffen Lange)
In dieser Vorlesung wird die vorherrschende Mikro- und Makroökonomik kritisch rekapituliert und durch alternative Erklärungsansätze ergänzt. Dies wird anhand aktueller wirtschaftspolitischer Themen debattiert, wie beispielsweise Staatsverschuldung, Arbeitslosigkeit, Umweltpolitik, staatliche Investitionen und Handelspolitik.
Geschichte des ökonomischen Denkens (Dr. Reinhard Schumacher)
Im Seminar werden die wichtigsten Epochen, Konzepte und Denker/innen der ökonomischen Theoriegeschichte wie Adam Smith, John Maynard Keynes oder Karl Marx anhand ausgewählter Texte vorgestellt, reflektiert und diskutiert. Auf diese Weise werden vor allem Theoriedebatten wie der Werturteilsstreit in der deutschen Soziologie und Nationalökonomie oder das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Geldtheorien wie Metallismus und Chartalismus in Geschichte und Gegenwart beleuchtet.
Pflichtmodule Schwerpunkt: "Management und Mitweltgestaltung"
⬇ Normatives Entscheiden und Ethik
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Plurale Managementtheorie (Prof. Dr. Lars Hochmann)
Die Vorlesung befasst sich mit der historischen Entwicklung der BWL und pluralen Ansätzen zur Gestaltung von Managementsystemen und Organisationen.
Ethik und Mitweltgestaltung (Prof. Dr. Lars Hochmann)
Im Mittelpunkt der Vorlesung stehen die philosophischen und wissenschaftstheoretischen Grundlagen einer dialogischen Ethik der Verständigung, für globale Gerechtigkeit und für Nachhaltigkeit.
⬇ System- und Organisationsentwicklung
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Systemische Organisationsentwicklung und Coaching (Prof. Dr. Lars Hochmann)
Die Vorlesung umfasst Theorien, Methoden und Instrumente partizipativer Organisationsentwicklung. Im Coaching werden Methoden und Haltungen demokratischer Transformationsprozesse gebildet.
Empirische Projekte der Organisationsentwicklung (Prof. Dr. Lars Hochmann)
Im Seminar werden die Inhalte der Vorlesung in Praxisprojekten erprobt und durch Reflexion vertieft, beispielsweise in Kooperation mit der AWO Siegen.
⬇ Orientierungsmodul
Das Orientierungsmodul ermöglicht es Studierenden Module anderer Masterstudiengänge der Universität Siegen kennenzulernen. Entsprechend den Interessen der Studierenden kann aus einem Modulkatalog ein entsprechendes Modul z. B. “Sprache in Medien”, “Politische Akteure und Prozesse” oder “Sustainable Human-Food-Practices” gewählt werden.
Wahlpflichtmodule
⬇ Wirtschafts- und Unternehmensethik
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Wirtschafts- und Unternehmensethik (Prof. Dr. Christoph Schank)
Jede Form des Wirtschaftens ist inhärent normativ und bedarf einer entsprechenden Reflexion. Der Kurs führt ein in maßgeblichen Denkschulen und führende Ansätze der Wirtschafts- und Unternehmensethik, die an die realen Gegebenheiten moderner Gesellschaften und der Sozialen Marktwirtschaft rückgebunden werden. Die Studierenden erwerben zudem Kompetenzen in Konzepten wie Corporate Social Responsibility, Corporate Sustainability und Compliance, über die ethische Herausforderungen aus betriebswirtschaftlicher Perspektive verhandelt werden.
Fallstudien zu Wirtschafts- und Unternehmensethik (Prof. Dr. Christoph Schank)
Die Verantwortung von Unternehmen wird in Gesellschaften der Moderne in von Komplexität und Kontroverse geprägten Kontexten verhandelt, die differenzierte Analysen und Zugänge der Problembewältigen benötigen. Studierende erhalten hierzu einen Überblick über einschlägige Ansätze der Bestimmung und strategischen Steuerung ökologischer, sozialer und ökonomischer Herausforderungen, die in Form konkreter Methoden angewendet werden. Die selbstständige Erarbeitung konkreter Unternehmensfallstudien stellt den entsprechenden Praxisbezug her.
⬇ Gemeinwesen orientiertes Wirtschaften
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Non-Profit-Sektor (Prof. Dr. Niko Paech)
Das Seminar widmet sich transformativen Wirtschaftsformen,die sich jenseits von Staat und Markt entwickelt haben. Im Fokus liegen Organisations- und Versorgungsmuster, die vom vorherrschenden Primat der Überschussmaximierung abweichen. Dazu zählen insbesondere Genossenschaften, Non-Proft-Organisationen sowie gemeinschaftsgetragene Wirtschaftsformen.
Gemeinwesenorientiertes Wirtschaften (Prof. Dr. Niko Paech)
Die Vorlesung startet mit einer historischen und theoretischen Rekonstruktion der Ziele und Bedingungen moderner Güterproduktion. Sodann werden transformative Wirtschaftsformen analysiert, die auf unterschiedliche Weise vom kapitalistisch-marktwirtschaftlichen Modus abweichen, mit besonderem Akzent auf sozialen Dienstleistungen.
⬇ Wirtschaftspublizistik
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Ökonomie und Wirtschaftspublizistik (Dr. Tillmann Neuscheler, faz)
In der Vorlesung „Ökonomie und Wirtschaftspublizistik“ wird mit einem historischen Rückblick analysiert, wie einflussreiche Medienplattformen zur Produktion und Reproduktion eines ökonomischen Mainstreams beitragen, der sich in der westlichen Welt in den vergangenen achtzig Jahren mehrfach gewandelt hat. Das Bild der Wirtschaftswissenschaft in den Medien und die Spiegelung wirtschaftlicher Entwicklungen und Debatten in wichtigen Medien, besonders in Krisenzeiten, werden kritisch debattiert und publizistische Grundlagen vermittelt.
Seminar zur Wirtschaftspublizistik (Heike Holdinghausen, taz)
Im Seminar wird unter Anleitung einer erfahrenen Autorin und Redakteurin der taz kritische Medienkompetenz erarbeitet. Die Studierenden erhalten einen Überblick über Fragen des Wirtschaftsjournalismus, lernen Grundformen wirtschaftsjournalistischer Arbeit kennen und verfassen
⬇ Wirtschaftsgeschichte
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte (PD Dr. Christian Franke)
Die Vorlesung vermittelt grundlegende Kenntnisse über historische Methoden, Theorien und Zeitlichkeiten. Es wird erörtert, dass prospektives ökonomisches Handeln einer retrospektiv orientierten Analyse gegenwärtiger Handlungsbedingungen bedarf. Inhaltlich wird die komplexe Einbettung von wirtschaftlichen Entwicklungen, Entscheidungen und Transformationen in gesellschaftliche, politische und kulturelle Kontexte thematisiert.
Ausgewählte Aspekte der Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte (PD Dr. Christian Franke)
Die Übung vertieft thematische und theoretische Aspekte der Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte anhand von ausgewählten Themenschwerpunkten und theoretischen Modellen von Zeitlichkeit. Inhaltliche Schwerpunkte werden auf Transformationen in ihren unterschiedlichen zeitlichen Dimensionen gelegt.
⬇ Geld- und Finanzmarkttheorien
Die Vorlesung mit begleitendem Seminar behandelt verschiedene Ansätze zur Funktionsweise des Geldsystems und der Finanzmärkte sowie deren Rolle in der Finanzmarktkrise und den darauf folgenden Reformen auf nationaler, internationaler und europäischer Ebene. Außerdem wird die Rolle der Geld- und Finanzmärkte für die grüne Transformation (Stichwort Green Finance) beleuchtet.
⬇ Entwicklung und Verteilung
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Grundlagen wachstumstheoretischer Ansätze (Jun.-Prof.in. Dr. Svenja Flechtner)
Die Vorlesung behandelt Grundlagen der Wachstums- und Verteilungsökonomik aus verschiedenen Perspektiven und bewertet sie kritisch, unter anderem aus feministischer Sicht sowie im Kontext ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit.
Fallstudien zu Wachstumstheorie (Jun.-Prof.in. Dr. Svenja Flechtner)
Im Seminar werden Themen wie sozio-ökonomische Ungleichheiten, ökologisch verträgliches Wachstum, soziale Mobilität, Entwicklungskonzepte und politökonomische Perspektiven vertieft und kritisch diskutiert. Der Globale Süden und der Globale Norden werden gleichermaßen einbezogen.
⬇ Verhaltensökonomik
Die Vorlesung mit begleitendem Seminar vergleicht verschiedene Menschenbilder aus der Ökonomik und anderen Sozialwissenschaften und bietet Einblicke in die Erkenntnisse und Implikationen der modernen Verhaltensökonomik. Dabei wird verhaltensökonomische Forschung aus pluraler Perspektive kritisch beleuchtet.
⬇ Postwachstumsökonomik
Das Modul besteht aus zwei Veranstaltungen.
Grundzüge der Postwachstumsökonomik (Prof. Dr. Niko Paech)
Die Vorlesung behandelt wachstumskritische Diskurse in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Im Kern der Postwachstumsökonomik liegt die Analyse von Wachstumsgrenzen, Wachstumstreibern und den Elementen einer Postwachstumsökonomie.
Projekte und Maßnahmen zur Umsetzung der Postwachstumstheorie (Prof. Dr. Niko Paech)
Im Seminar werden existierende Versorgungssysteme, Lebensstile, Projekte, aber auch Politikkonzepte, die kompatibel mit einer Postwachstumsökonomie sind, empirisch untersucht und kritisch analysiert.