Markt und Wirtschaftsordnung unterrichten
Die Akzeptanz der Sozialen Marktwirtschaft innerhalb der deutschen Bevölkerung verharrt auf niedrigem Niveau. Dies belegen z.B. die regelmäßig durchgeführten Repräsentativbefragungen des Instituts für Demoskopie Allensbach. Z.B. besaßen im Jahre 2010 nur 38 Prozent der Bürger eine gute Meinung über die Soziale Marktwirtschaft. Die Zahlen deuten darauf hin, dass sich die Soziale Marktwirtschaft in einer tiefen „Sinnkrise“ (Goldschmidt) befindet. Auffällig ist dabei, dass die Einstellung der Bürger zur Sozialen Marktwirtschaft umso positiver ist, je höher der erreichte Bildungsabschluss ist, je häufiger eine Tageszeitung gelesen wird und je mehr ökonomisches Wissen vorhanden ist. Verbirgt sich also hinter den schwachen Zustimmungswerten zur Sozialen Marktwirtschaft gar keine Sinnkrise? Handelt es sich vielmehr um eine Unzufriedenheit mit einer Wirtschaftsordnung, die von vielen Bürgern gar nicht wirklich verstanden wird?
Wenn diese These zutrifft, dann agieren die Schüler als Akteure innerhalb einer Wirtschaftsordnung, die von ihnen (und vielen Erwachsenen) gar nicht wirklich verstanden wird, welche aber zugleich die Spielregeln bzw. Restriktionen ihres Handelns festlegt („Wirtschaftsordnung“) und einen breiten Möglichkeitsraum für ihr Handeln schafft (Soziale Marktwirtschaft als „Ordnung der Freiheit“). Wie kann man nun im Unterricht das Wesen der Sozialen Marktwirtschaft verdeutlichen und dabei sowohl fachwissenschaftlichen als auch fachmethodischen Ansprüchen gerecht werden, ohne die Schüler zu überfordern und den Unterricht inhaltlich zu überfrachten? Speziell für das Inhaltsfeld Marktwirtschaft wird seit einigen Jahren der verstärkte unterrichtliche Einsatz ökonomischer Experimente empfohlen. Nach Charles A. Holt stellt der Einsatz ökonomischer Experimente „one of the most exciting recent developments in the teaching of economics” dar. Wie man es schaffen kann, spielerisch-experimentelles Lernen einerseits und anspruchsvolle, fachlich unverzichtbare Theorieelemente andererseits in einer Unterrichtsreihe sinnvoll zu verbinden und auf diese Weise zentrale Ideen unserer Wirtschaftsordnung zu vermitteln, zeigt der folgende Aufsatz.
Nachfolgend werden empfehlenswerte und praktisch bewährte Unterrichtsmodule zum Thema „Marktwirtschaft“ vorgestellt, die auf verschiedene Arten genutzt werden können:
- in der hier vorgeschlagenen Reihenfolge (als Unterrichtsreihe);
- in einer selbst gewählten, an die jeweiligen Lernvoraussetzungen angepassten Reihenfolge (als Unterrichtsreihe);
- in Auszügen (als Unterrichtssequenz);
- ganz exemplarisch (in einzelnen Unterrichtsstunden).
Im Fokus stehen kompetenzorientierte Lernarrangements zu den Aspekten
- Wirtschaftsordnung entdecken
- Knappheit, Arbeitsteilung, Rationalität
- Preisbildung bei vollständiger Konkurrenz
- Marktformen (Monopol, Polypol, Oligopol)
- Marktversagen und Institutionenökonomie
- Wirtschaftsordnung im Überblick
Für Rückmeldungen zum Einsatz dieser Lernarrangements sind wir dankbar!
Das ZöBiS-Team
Unterrichtsmodule zum Inhaltsfeld „Marktwirtschaft“
Modul I: Wirtschaftsordnung entdecken - das Inselspiel für die Sekundarstufe I | ||
Inhaltlich | Methodisch | Unterrichtsmaterialien |
| Simulationsspiel Genetisches Lernen Induktives Lernen Exemplarisches Lernen |
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Modul II: Knappheit - Arbeitsteilung - Rationalität | ||
Inhaltlich | Methodisch | Unterrichtsmaterialien |
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Ergänzend
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Modul III: Die Selbstheilungskräfte des Marktes - Realität oder ideologisches Konstrukt? | ||
Inhaltlich | Methodisch | Unterrichtsmaterialien |
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Ergänzend
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Modul IV: Oligopole – Fluch oder Segen? | ||
Inhaltlich | Methodisch | Unterrichtsmaterialien |
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Ergänzend
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Modul V: Marktversagen und Institutionenökonomie | ||
Inhaltlich | Methodisch | Unterrichtsmaterialien |
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Modul VI: Theorie der Wirtschaftsordnung | ||
Inhaltlich | Methodisch | Unterrichtsmaterialien |
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Empfehlenswerte Unterrichtsmaterialien zum Lernbereich "Wirtschaftspolitik" - insbesondere bewährte Planspiele - finden Sie hier