Strategiespiel Vorsorge
Die Teilnehmer müssen Entscheidungen über ihren Konsum und verschiedene Formen der Altersvorsorge treffen. Das Planspiel dauert sechs Perioden; vier davon sind Erwerbsphasen, zwei bilden das Rentenalter ab. Während des Erwerbslebens haben die Spieler die Möglichkeit, einen freien Teil des Einkommens auf den Konsum in den Bereichen Freizeit, Wohnen und Mobilität zu verwenden. Vor dem Spiel ist hierfür von den Schülern eine individuelle Gewichtung vorgenommen worden, um unterschiedliche Lebensstile abbilden zu können. Die Ausgaben für Konsum werden je nach dieser Gewichtung in Nutzenpunkte umgerechnet; dies folgt einem Ansatz des Ökonomen Gary S. Becker.
Die zweite Art der Einkommensverwendung besteht darin, einen Teil anzulegen: Für Weiterbildung (erhöht das Einkommen der Folgeperiode), in eine staatliche geförderte Rente (wird hälftig in den beiden Rentenperioden verzinst ausbezahlt) oder in Aktien (kann jederzeit auf das Girokonto transferiert werden). Gewinnkriterium ist ein möglichst hoher Punktestand nach sechs Perioden, also nach Ende der zweiten Rentenperiode. Hintergrund ist hier, dass der Gesamtpunktestand nicht aus den einzelnen Punkteständen der Perioden addiert wird, sondern nach Ausgeglichenheit gewichtet wird. So werden Spieler bestraft, die ein Leben in Saus und Braus geführt und während des Rentenalters verarmt sind. Ebenso schlecht kommen jene weg, die das ganze Erwerbsleben lang nur für die Rente gespart und äußerst wenig konsumiert haben. Anders ausgedrückt: Belohnt wird ein ausgeglichener Konsum. Damit besteht die Schwierigkeit des Spiels darin, die Höhe der Anlage so zu berechnen, dass die Einkommenshöhe im Alter mit der des Erwerbslebens in etwa gleich ist – also der Lebensstandardsicherung im Alter.
Vor und während des Spiels hat der Spielleiter die Möglichkeit, die Rahmenbedingungen zu verändern. So kann er einen Anfangsbestand des Girokontos festlegen (auch im Minus-Bereich), Schulden über eine Gewichtung in der Nutzenfunktion unterschiedlich stark bestrafen, die Verzinsung der Anlagemöglichkeiten variieren, usw. Damit kann der Spielleiter zum einen natürliche Schwankungen abbilden, gleichzeitig aber auch den Schwierigkeitsgrad noch während des Betriebs ändern, falls sich herausstellt, dass die Schüler über- oder unterfordert sind.
Dieses Planspiel kann sowohl am Ende der Sekundarstufe I bspw. an Haupt- und Realschulen wie auch in der Sekundarstufe II an Gymnasien eingesetzt werden. Es ist integriert im Finanzpass II des Deutschen Sparkassenverlages.